Wir befinden uns im 9. Jahrhundert in der Alemannen-Siedlung Hilfiniswilisare (Hilfikon), welches neben Vilmaringen (Villmergen) liegt. Grosses ist zu Gange, denn schon längst macht sich die Kunde im Lande breit, dass König Lothar I, Regent des fränkischen Lotharii Regnum, mit seinem Gefolge in Hilfiniswilare sein Lager aufschlägt. Mitunter mischt sich zu dieser Kunde auch ein gewisses Unbehagen unter die Dorfsiedlung. Denn gross ist die Bürde, welche sie über die Lagerdauer des Königs zu ertragen haben. Es gilt den König und sein Gefolge mit all ihren Bedürfnissen zu versorgen. Eine Unmenge an Getreide und Bier wurde bereits sichergestellt. Schweine wurden gehalten und für die Schlachtung ausgewählt, mit dem Ziel sie als Spanferkel über der Feuersglut zu zubereiten. Zu einem eine grosse Bürde, zum anderen zugleich ein grosses Spektakel. Die Lagerei zieht viele Schaulustige in seinen Bann. Gewitzte Händler, Feilscher und Quacksalber versuchen sich bei dieser sich bietenden Gelegenheit ihre Marktstände zu richten. Sie malen sich reichlich lohnende Geschäfte mit der Bevölkerung aus. Die Händler reisen mit ihren Waren über weit verzweigte Wegnetze an. Vorbei an gefährlichen Schluchten, dichten Wäldern in denen sich Siechenbanden und Wegelagerer zu tummeln scheinen.
Angedacht ist eine grosse prunkvolle Tafel herzurichten mit vielerlei üppiger Schlemmerey. Zauberhaft, was die Feldküchen wiedereinmal zum Besten gibt. Ritter Tom der I führt mit seiner Zuger Gilde das Heerlager des Königreich Lothars. Es ist ihm eine Ehre, den König in jeglichen Gezeiten heil und zielführend durch die Lande zu leiten. Es kann jedoch nicht immer von einer Leichtigkeit gesprochen werden, seinen Dienst dem König gerecht zu vollbringen. Launisch sei die Natur des Königs, wehe dem, der seinen Hunger erdulden muss, welcher dem König eine unübertreffliche Sauertöpfigkeit angedeihen lässt.
Bewacht wird das Heerlager König Lothars vom Björnsclan unter der Führung von Bär. Sei kein Narr und sprich gut Hold mit der Wache. Ansonsten wirst du sie nicht passieren zu wissen. Geladen sind all die hohen Fürsten, Verwalter und höhere Handelspartner der umliegenden Regionen. Diskutiert wird über Ländereien, Handelsansprüche, Gerechtigkeitsfragen etc. Zweifellos alles im Namen des gelobten und gepriesenen Herrn. Doch zu jener Tafel drängt sich notgedrungen ein Thema in den Vordergrund. Gerüchte machen sich im Lande breit. Es kursieren wilde Geschichte, die einem einen eiskalten Schauer über den Rücken streifen lassen. Man erzählt sich von wilden Horden die plündernd und raubend durch die Lande streifen. Der Begriff "Nordmänner" lässt sich vermehrt vernehmen. Ob sich zu jener Tafel der Befehlshaber der Söldnertruppe, Egalius von Rumpel Oberhaubt des Frohburger Gesyndels dazugesellen wird? Es wäre weise, ihn mit seinen Söldnern zu gewinnen, um die nahende Bedrohung mit seiner Verstärkung abwenden zu können.
Ein Meldeläufer der Baskerhunden eilt herbei. Keuchend und um Luft ringend überbringt er ungeheuerliche Schilderungen. „Ich hab es gesehen mit eigenen Augen so wahr ich hier stehe. Eine Vielzahl an Nordmännern. Ein ganzes Heer ist in Bewegung. Ein Tross so gross wie mindestens 20 Mann Finger an den Händen hat. Weiter konnte ich erkennen, dass die Heerführerin Lagertha von Midgard Ulf Kieden sich unter dem Heer befand“.